Diamonds, Hidden-People, Northern lights - atemberaubendes ISLAND

Wer aus Island zurückkehrt und Zuhause berichten möchte wie es war, dem fehlen wahrscheinlich die richtigen Worte. Das Land im europäischen Nordmeer ist so atemberaubend schön, vielfältig und lehrreich, dass man es wohl am besten in Bildern beschreiben kann. Und selbst die geben nur einen Bruchteil von dem wieder, was es dort zu erleben gibt: rauschende Wasserfälle, schneebedeckte Vulkankrater, Landschaften aus Lava und Moos, Gletscherspalten, Eisblöcke und schwarze Strände. All das nur ein Bruchteil von dem was Island zu bieten hat.

Unsere Reise von Reykjavik zum Breidamerkurjökull-Gletscher...

Schon der Anflug auf den Flughafen Keflavik ist abenteuerlich. Aus dem Fenster erblickst du Eis und Schnee und erkennst wie das raue Meer gegen die Küste peitscht. Der starke Wind lässt die Maschine ab und an ein wenig holpern und du hoffst das der Pilot seine Hausaufgaben gemacht hat und dich sicher zu Boden bringt.

Hinter dem Kofferband beginnt es dann auch schon, das große Abenteuer Island!

Ein Schritt aus dem Flughafenterminal und du weißt, dass hier ein Wintertag bei -2°C etwas völlig anderes ist als Zuhause. Der unheimlich starke Wind der natürlich nicht immer, aber eben sehr häufig auf Island herrscht, zieht dir im wahrsten Sinne des Wortes die Schuhe aus. Umso besser also, dass nur wenige Meter entfernt der Shuttleservice Richtung Mietwagenanbieter auf euch wartet. Uns brachte er zu LOTUS Car Rental, die wir uneingeschränkt empfehlen können. Der angemietete Dacia Duster war in einwandfreiem Zustand. Und dank des sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses gönnten wir uns das Komplettpaket inkl. Wifi, Rundum-Versicherungsschutz sowie Allrad und Winterreifen. Klingt eigentlich logisch für Besuche im Winter. Allerdings haben wir während unserer Reise so manchen Touristen wartend am Straßenrand entdeckt, der wohl nicht ins Winterpaket investiert hatte. Und auch beim Versicherungsschutz ist eine komplette Absicherung nicht verkehrt. Erst einmal klingt ein Schutz gegen Aschewolkeschäden ziemlich an den Haaren herbeigezogen, aber wer hier mehrere Tage oder gar Wochen unterwegs ist sollte wirklich auf alles gefasst sein...

Für uns ging es also los Richtung Reykjavik Zentrum. Wir übernachteten im Hlemmursquare Hotel. Eine Mischung aus Hotel und Hostel die von sehr vielen Jugendgruppen besucht wird. Für eine Nacht vollkommen ausreichend und wunderbar in der Nähe des alten Stadtkerns gelegen. Ein schöner Spaziergang und ihr entdeckt z.B. die Hallgrimskirkja oder viele gemütliche Cafes wie das babalu

 

Ein längerer Fußmarsch durch Reykjavik ist ausreichend um dankbar dafür zu sein Mütze, Schal, Handschuhe und im besten Fall auch eine windabweisende Jacke zu tragen. Der Wind und die oft stürmischen Böen sind wirklich etwas völlig anderes hier im hohen Norden. Also unbedingt einpacken oder im Herzen der Stadt in einem der urigen Geschäfte aus originaler Islandwolle kaufen.

Weiter ging es für uns Richtung Gletscherlagune. Zum ersten Mal sahen wir was es bedeutet in Island unterwegs zu sein und welch atemberaubende und für uns vorher unvorstellbare Naturgewalten hier herrschen.


Unendliche Weiten, kilometerlange Fahrten ohne Gegenverkehr und Tankstelle. Ein wunderbares Erlebnis, welches jedoch ein wenig Planung voraussetzt. Macht euch unbedingt vor jeder Etappe einen Plan was ihr sehen möchtet und stellt euch gleichzeitig auf jede Menge unvorhergesehene Stopps ein. Ihr werdet definitiv mehrfach anhalten um Fotos zu knipsen oder Islandponys zu streicheln. 

Plant ausreichend Zeit für jede Etappe ein und wartet mit dem Tanken nicht bis zum letzten Tropfen. Es gibt Streckenabschnitte, da bekommt man selbst mit vollem Tank Schnappatmung und hofft darauf bald irgendwo in der Ferne eine Zapfsäule zu erkennen. Außerdem gilt auf der Ringstraße die euch 1.332km rund um die Insel führt, ein Tempolimit von 90 km/h.

Wir packten den Seljalandsfoss als ersten Fotospot auf unsere Liste. Ein verhältnismäßig kleiner Wasserfall, der sich aber wunderbar zum Einstieg eignet. Denn er ist nahe an der Ringstraße gelegen. Man kann ihn einfach erreichen und in der Nähe parken und in wenigen Schritten zu Fuß erreichen. Wer wie wir im Winter hierher kommt, sollte entweder über einen guten Gleichgewichtssinn verfügen oder Spikes unter die Schuhe schnallen. In der Nähe der Wasserfälle ist es oft abenteuerlich rutschig.

Nächster Halt die Fjaorargljufur. Eine riesige urzeitliche Flussschlucht. 

Im Winter ist nur ein Teil für Besucher zugänglich. Im Sommer können hier stundenlange Wanderungen unternommen werden. Wir beschränkten uns daher auf die verschiedenen Aussichtsplattformen und erfreuten uns daran die Schlucht bei plötzlichem Sonnenschein völlig für uns alleine zu haben.




Einige Kilometer weiter erreichten wir dann unser Etappenziel. Mitten im Nirgendwo.
Das Fosshotel Glacier-lagoon liegt 4,5 Stunden reine Fahrtzeit von Reykjavik entfernt und ist wunderschön in die Natur eingebettet gelegen. Hier kann man herrlich den Abend ausklingen lassen oder sich zu später Stunde auf die Jagd nach Polarlichtern begeben.


Der nächste Tag startete für uns noch im Dunkeln. Zum einen wollten auch heute wieder einige Kilometer zurück gelegt werden und zum anderen wollten wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Diamond Beach sein.
Was uns dort erwartete hätte ich mir niemals so vorstellen können. Natürlich wusste ich vorab was es hier zu sehen gibt und selbstverständlich war dies ja auch der Grund für unseren Besuch. Aber steht man wirklich einmal selbst am Fuße eines Gletschers zwischen unzähligen Eisbrocken die aus der Lagune heraus ins offene Meer fließen, ist das einfach nur ein wunderschönes, unvergessliches Erlebnis.




Da wir uns nur den Südwesten Islands auf die ToDo-Liste geschrieben hatten, ging es für uns nun die Ringstraße retour in Richtung Westen. Bewusst hatten wir auf unserer Fahrt zur Jökulsarlon Gletscherlagune einige Sehenwürdigkeiten ausgelassen, um sie nun auf dem Weg zurück entdecken zu können.
So kamen wir nach einiger Zeit in die Nähe des Svartifoss und machten uns dort bei perfektem Wetter zu einer einstündige Wanderung auf. Auch für Kinder ist die Strecke bei Schnee und Eis mit etwas Ausdauer keine all zu große Herausforderung. Und wenn am Ende eine so wunderschöne Belohnung wartet allemal:



In Vik warteten schon die drei Trolle auf uns. Die drei Felsnadeln aus Basalt-Lava stammen aus lang vergangenen Zeiten, als drei Trolle ein geentertes Schiff an Land bringen wollten und dabei zu Stein erstarrten. Zumindest besagt dies eine alte Legende, die vor allem unsere Kleinen in ihren Bann gezogen hatte. Der Besuch des angenzenden schwarzen Lavasandstrands ist ein absolutes Highlight. Allerdings sollte man beim Besuch unbedingt auf sich und seine Lieben achten und niemals dem Wasser den Rücken zukehren. Was ebenfalls wie eine schaurige Legende klingt, ist bitterer Ernst. Schon mehrfach sind hier schwere Unfälle passiert und bereits tödlich geendet. Das Wasser und die Wellen sind hier unberechenbar. Dazu noch der sehr starke Wind. Wer hier nicht richtig aufpasst, wird vom tosenden Wasser verschluckt. Also lieber ein wenig Abstand und Augen auf, dann steht einem unvergesslichen Erlebnis nichts im Wege.



Man mag es eigentlich kaum glauben, dass man stets ein und die selbe Straße befährt. Zu oft wechselt hier die Natur und das Wetter. Eben noch Schnee und Gletscher, dann schon Lavagestein, Moos und strahlender Sonnenschein. Noch ein letzter Stop am wunderschönen Skogafoss und anschließend zur nächsten gebuchten Unterkunft.

Für die nächsten Tage standen Sehenswürdigkeiten in nur sehr geringer Entfernung zu einander auf unserer Liste. Eine gute Möglichkeit um einige Nächte in den "eigenen" vier Wänden zu verbringen. Das schnuckelige Holzhaus mitten in der Natur buchten wir bereits vorab von Zuhause aus.




Nicht nur eine wunderbare Möglichkeit zu entspannen, sondern auch während der selbst Verköstigung einfach mal neues auszuprobieren: Wir entdeckten für uns das Lavabrot. Eine isländische Spezialität die rund 24 Stunden im Boden durch Erdwärme gebacken wird. Dazu reicht man Fisch oder einen würzigen Aufstrich.

Hier gelang es uns auch das erste Mal in totaler Abgeschiedenheit Polarlichter zu entdecken


Wer morgens in Island aufsteht und den selben Ausblick wie am Abend zuvor erwartet, wird überrascht sein. So ähnlich war es auch bei uns. Und einmal mehr waren wir extrem froh darüber uns für den Mietwagen mit Allrad entschieden zu haben. Über Schnee und Eis ging es bei starkem Wind und reichlich Schneeverwehungen zum wohl bekanntesten Wasserfall Islands, dem Gullfoss


Ein unbeschreibliches Gefühl den Wassermassen dabei zuzusehen wie sie in die tiefe Stürzen. Der eisige Wind und das bedrohliche Rauschen...einfach magisch.

Vorbei am weltbekannten "Großen Geysir", ging es für uns zum Nationalpark Thinkvellir.
Durch das auseinanderdriften zweier tektonischer Platten, entstand hier eine Grabenbruchzone: die Almannangja-Schlucht. Man kann hier sozusagen zwischen zwei Kontinenten spazieren, alte Steinhäuser aus dem Mittelalter entdecken und den Öxarafoss bestaunen.


der "Große Geysir"

Neben dem Vulkankrater Kerid, den wir dank der eisigen Wetterverhältnisse sogar durchqueren konnten, gefiel unseren Kindern vor allem eins außergewöhnlich gut: the cave people

Während einer rund 1 stündigen Veranstaltung lernt ihr das Leben in Island vor 100 Jahren näher kennen. Was es bedeutete in einer Höhle zu leben und wie es überhaupt dazu kam. Auch die huldufolk, Elfen der isländischen Folkore, werden hier unter die Lupe genommen und spannende Geschichten über sie erzählt. Ob es sich wirklich so zugetragen hat? Wir wissen es nicht. Wir möchten euch diesen Geheimtipp aber absolut ans Herz legen.



Vulkankrater Kerid

Wie alle Reisen, ging auch diese viel zu schnell dem Ende zu. Wir sind uns absolut sicher nicht das letzte Mal auf dieser spannenden, atemberaubenden Insel gewesen zu sein. Beim nächsten Mal erkunden wir den Norden und des Osten des Landes. Dann jedoch wahrscheinlich in den Sommermonaten. Denn viele Fjorde und andere Sehenswürdigkeiten sind im Winter nur schwer oder gar nicht zugänglich. Bis dahin schwelgen wir in Erinnerungen und verabschieden uns von Island mit entspannten Bildern aus der bluelagoon.
Das Thermalschwimmbad entstand einst durch das Thermalkraftwerk Svartsengi. Welches Wasser aus 2000 Metern tiefe an die Oberfläche pumpt und zur Stromerzeugung nutzt. Das geförderte Gemisch aus Meer- und Salzwasser wurde anschließend in die bestehenden Lavafelder gepumpt, wodurch sich mit der Zeit ein Salzwassersee in weiß-blauer Farbe entwickelte. Das Mineralsalz- und Kieselerdehaltige Wasser hat Temperaturen zwischen 37°C und 42°C und eignet sich ausgezeichnet zum Entspannen.
Mittlerweile umfasst der See eine Fläche von rund 5000 m², bietet neben einer Poolbar auch Saunen und ein Lavasteinrestaurant. Zudem erhält jeder Besucher eine Gesichtsmaske aus verschiedenen Salzen und Mineralstoffen. Gäste unter 10 Jahren MÜSSEN Schwimmflügel tragen. Dies kam bei unseren Kids nicht unbedingt gut an, denn immerhin sind sie seit Jahren geübte Schwimmer. Allerdings dient diese Sicherheitsvorkehrung der eigenen Gesundheit, denn für gewöhnlich bleiben die Besucher hier für mehrere Stunden im angenehm heißen Wasser und vergessen dabei ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das kann gerade bei den Jüngsten auf den Kreislauf schlagen. 
Also Schwimmflügel an und die bluelagoon genießen.












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